Therapie

Folge der Freude.

Kinder folgen der Freude oder ihrem eigenen Interesse.
Auf diese Weise erkunden sie die Welt.
Dabei lernen sie.
Ganz natürlich.
In Freude.

Hirnforscher Dr. Gerald Hüther:
„Kinder lernen am Besten, wenn sie eingeladen, ermutigt und inspiriert werden.“

Wird die Art und Weise, wie wir gewöhnlich Wissen vermitteln,
den Kindern eigentlich gerecht?

Schon im Kindergarten ist die Altersnorm ist das Ziel, fast schon heilige Religion.
Defizite müssen schnellstens beseitigt werden.
Strukturiert, planvoll und gefälligst mit Hausaufgaben.
In der Leistungsgesellschaft muss man liefern,
selbst wenn man erst vier oder fünf Jahre alt ist!

Ist das nicht ein kleines bisschen pervers?
Muss sich ein vier- bis fünfjähriges Kind wirklich schon mit den Anforderungen der Leistungsgesellschaft arrangieren?

Der Natur eines Kleinkindes entspricht dieser Ansatz jedenfalls nicht.

Manchmal wollen wir Eltern einfach zu viel, zu schnell
und überfordern damit unsere Kinder.
Wir werden dann zunehmend blind und taub gegenüber den Nöten,
die daraus für unsere Kinder entstehen,
weil wir selber fast schon panisch sind:
„Mein Kind entspricht nicht der Norm!“

Kinder haben ihre eigene Norm, sie folgen der Freude.

Ohne Spaß oder Freude wächst nur eines: Widerstand. Und was ist „unsere“ Antwort?

Druck! Womit wir nur noch mehr Widerstand,

oder vordergründig ein funktionierendes Kind erzeugen, das im Hintergrund aber vielleicht schon still resigniert.

Gibt es auf diesem Wege eigentlich Gewinner?

Ich finde, dass es reicht, wenn wir unsere Kinder in ihrem Sein unterstützen, sie inspirieren und beschützen,
ihr Interesse wecken, ihnen Erfolge vermitteln und ihr Selbstvertrauen stärken.
Gerne auch ihnen strukturierte Lern- und Therapiesituationen anbieten und mit ihnen üben –
wenn wir dabei der Freude folgen.
Manchmal aber kommt man über Umwege besser zum Ziel und findet dabei Schätze.
Diese Freiheit nehme ich mir als Therapeut.

Ich glaube fest daran:
Kinder könnten leichter lernen und später zu glücklichen Erwachsenen heranwachsen,
wenn ihre Defizite weniger Gewicht hätten!